Anthroposophische Medizin begrüßt Engagement gegen Antibiotika-Resistenzen

Berlin, 18. Juni 2015. Endlich kommt Bewegung in den Umgang mit den dramatisch zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Die Anthroposophische Medizin begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich: „Es ist höchste Zeit, umzudenken. Die Anthroposophische Medizin warnt seit langem vor einem standardisierten und flächendeckenden Einsatz von Antibiotika. Deshalb setzen wir seit vielen Jahren Antibiotika sehr gemäßigt ein –  und haben in dieser Zeit wirksame alternative Konzepte entwickelt“, erklärt Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke, Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD).

Neue Strategien gegen Resistenzen

Alleine in Deutschland infizieren sich pro Jahr zwischen 500.000 und einer Million Menschen mit einem multiresistenten Keim. Es wird geschätzt, dass rund 40.000 Menschen an einer solchen Infektion sterben. Die Gründe für die Zunahme der Infektionen sind vielfältig: In der Medizin werden Antibiotika viel zu häufig im Gießkannenprinzip und ohne eindeutige Diagnose eingesetzt – und in der Landwirtschaft in der Regel massenhaft und oft rein zu Wachstumszwecken. Gleichzeitig wurden Hygienemaßnahmen in den letzten Jahren in den Kliniken nicht konsequent umgesetzt.

In der Folge traten und treten immer häufige multiresistente Keime auf. Nun hat das Problem endlich auch politisch hohe Priorität. In Deutschland hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe kürzlich einen 10-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Antibiotika-Resistenzen vorgestellt. Darüber hinaus wurde eine Antibiotika-Resistenzstrategie beschlossen, an der das Gesundheits-, das Landwirtschafts- und das Forschungsministerium mitgewirkt hatten.

Auch international tut sich etwas: Beim Treffen der G7-Staaten wurde eine Erklärung verabschiedet, in der sich die teilnehmenden Länder zu einem weltweiten und gemeinsamen Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen bekennen. Auch die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich kürzlich auf einen globalen Aktionsplan verständigt. An die 194 Mitgliedsstaaten ergeht damit der Aufruf, die Ziele des Aktionsplans innerhalb von zwei Jahren in nationale Strategien gegen Antibiotika-Resistenzen umzusetzen.

Anthroposophische Medizin gefragt

Die Anthroposophische Medizin unterstützt diese Ansätze. Während das Thema bislang politisch kaum Gehör fand, können Anthroposophische Ärztinnen und Ärzte nun in Gesprächen mit der Politik ihre Expertise einbringen. „Aufgrund unserer langen Erfahrung im gemäßigten Umgang mit Antibiotika kann die  Anthroposophische Medizin sinnvolle Konzepte beitragen, um gemeinsam nachhaltige Strategien zur Bekämpfung der Antibiotika-Resistenzen zu erarbeiten. Davon profitieren wir alle“, ergänzt Dr. Stefan Schmidt-Troschke.

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Natascha Hövener
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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